Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“ (Mark Twain)

Vielleicht mag es dem einen oder anderen tatsächlich sehr befremdlich und verwegen vorgekommen sein, als zum ersten Mal innerhalb der SV und mit der Verbindungslehrerin Carmen Teichmann die Idee von einem „Sommercafé“, einem Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler in ihren Mittagspausen Zeit für sich und mit sich verbringen können.

Der Wunsch, einen Begegnungsort mitten im Leibniz-Gymnasium zu gestalten, entstand nach einer Schülerumfrage der SV im ersten Lockdown 2020 während der Corona Pandemie. Eine Umfrage der beiden damaligen Oberstufensprecherinnen Lucie Peter und Nadine Funk brachte an den Tag, wie viele Schülerinnen und Schüler mit Depressionen, Essstörungen, Ängsten, Panikattacken, Selbstverletzung, Mobbing und anderen Problemen zu kämpfen haben. Damals wurde der SV klar: „Wir müssen etwas tun, einen Ort der Begegnung, eine Anlaufstelle in der Schule mit einer lockeren Atmosphäre schaffen, in der Menschen für einander da sein können.

Niemand wusste zunächst, wie lange die Corona-Maßnahmen bestehen bleiben würden. Ein Begegnungsort müsste also zunächst einmal im Freien gefunden werden. Dabei wurde der alte, in Vergessenheit geratene Schulgarten als möglicher Ort wiederentdeckt. Dieses frühere Atrium, ursprünglich als Outdoor-Klassenzimmer angelegt, befand sich allerdings in einem bedauernswerten Zustand und war völlig mit Unkraut zugewachsen. Die Vorstellung, an diesem Ort etwas Besonderes zu schaffen, verursachte bei vielen Menschen Kopfschütteln, doch die SV ließ sich vom fehlenden Vorstellungsvermögen der Kritiker dieses Projektes den Mut nehmen und legten mit Unterstützung des damaligen Schulleiters Rudolf Eyckmann einfach mal los.

Rund vierzig Kubikmeter Erde wurden im Frühjahr 2021 mit Spaten, Eimern und Schubkarren von der Schülerschaft der Jahrgangsstufen 9 – 12 abgetragen. Eine großartige Leistung der Schulgemeinschaft! Die Stadt Neustadt übernahm die Kosten für die Entsorgung und die Abdeckung der Fläche mit schwarzer Folie. Alles diente dem Zweck, das schwer zu entfernende Unkraut, japanischer Riesenknöterich, auszurotten. Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Im Juni 2022 entdeckte die Abiturientin Mira Steinmetz einen alten Bauwagen in Katzweiler mit Hilfe ihrer Oma Inge Steinmetz, des Bürgermeisters und Pfarrers Klaus Zech aus Katzweiler (ehemaliger Leibniz Schüler) konnte der Besitzer des Bauwagens ermittelt werden. Im April 2023 erklärt sich der Dachdecker Christian Fecht von der Dachdeckerei Tretter aus Mussbach bereit, den Bauwagen kostenfrei nach Neustadt zu transportieren. Dieser wurde mit Unterstützung der Dachdeckerei Tretter an den schwer zugänglichen Schulgarten mit einem Kran gehoben. Die Restauration des Bauwagens wird aktuell durch den Abiturienten Tarik Mrodzinsky, der eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker in einem Ausbildungsbetrieb, der ausschließlich Oldtimer restauriert, unterstützt und durch fünf Mädchen der SV (Lara Gebhardt, Merit Engel, Dorothea Oberlinger, Luise Goldmann, Hannah Jeck) durchgeführt. Die Finanzierung des Bauwagens wurde nur durch die finanzielle Unterstützung des Freundeskreises des Leibniz-Gymnasiums möglich. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Doch auch im Schulgarten geschah einiges. Die Beratung zur Gestaltung und Pflege geschieht durch die Firma Pflanzen Vester, Alexander und Maximilian Vester, beides ehemalige Leibnizschüler, die auch jeweils einen Baum spenden (Felsenbirne) und die Pflanzung kostenfrei übernehmen.

Weitere Unterstützer wurden gefunden. Zuerst bekamen wir vom Modehaus Jacob verschiedene Sonnenliegen. Es folgten Spenden durch Neustadter Unternehmen, die Kaffeemanufaktur Blank Roast, die Schreinerei Grund, die Bacchus Apotheke, die Osteopathie-Praxis Bachmann, sowie die Firma Duttenhöfer aus Haßloch und einzelne Elternspenden.

Wie wird es weitergehen?

Nächste Etappenziele sind die Herstellung des Unterbaus für den Bauwagen – hierfür werden Plattenleger gesucht -, des Weiteren die Restauration des Bauwagens, die weitere Planung der Bepflanzung, der Bau von Außenmöbeln und die Begrünung der Betonwand. 

Unser Ziel haben wir immer vor Augen: ein grüner, entspannender Rückzugsort im Außenbereich für die Oberstufe während der Unterrichtszeit, ein Ort für Veranstaltungen, Kurstreffen, außerhalb der Unterrichtszeit.

Die Zwischenbilanz kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Wir sagen allen Menschen Dankeschön für ihre bisherige Unterstützung in Form von schweißtreibender Gartenarbeit, Sach- und Geldspenden, Geduld beim Zuhören, Hilfe bei der Organisation und Ideenfindung. Für uns ist dieses Projekt ein Herzblut-Projekt.