Projekt der Schüler aus Syrien, Afghanistan, Palästina und Bosnien

Das Motto der Projektwoche, „Leibniz – grenzenlos“, beschäftigte 14 Jugendliche aus Syrien, Afghanistan, Palästina und Bosnien mit aktuellem Bezug. So fanden sie, dass das Überwinden von Grenzen in engem Zusammenhang mit Integration stehe und wählten für ihre Projektgruppe deshalb das Thema „Wir geben uns ein Gesicht“. Schon in der Vorbereitungsphase wurde eifrig überlegt, welche Themen man erarbeiten konnte, um landestypisches Brauchtum und Kulturgut zu zeigen. Tänze und Trachten, Musik und Instrumente sowie regionale Speisen wurden als Schwerpunkte festgelegt. Besonders am Herzen lag einigen Schülerinnen und Schülern, durch positive Impulse zu zeigen, dass die meisten Asylanten keine Extremisten seien, sondern sich in die Gesellschaft integrieren wollten.

Wer am Präsentationstag den Flur von Raum 361 betrat, wurde bereits von einer Plakatwand empfangen, die mit Rezepten auf arabische Speisen hinwies. So boten die Schülerinnen und Schüler „Ghribiya“, ein leckeres Gebäck mit Zimt, und „Shawarma“, einen gerollten arabischen Döner, an. Natürlich wurden die Rezepte schon während der schulischen Projektwoche unter Leitung der Lehrkräfte Andrea Zimmermann und Christopher Germayer ausprobiert. Der kulinarische Selbsttest bewies, dass man beides den Projektgästen bedenkenlos kredenzen konnte. Reißenden Absatz fanden dann übrigens besonders die Wraps, sie waren in Kürze ausverkauft.

Dafür aber wurden die Besucher entschädigt mit einer Powerpoint-Präsentation, in der orientalische Instrumente und und ihre Klänge vorgestellt wurden: So das „Raq“ aus Arabien, im Persischen „Daf“ genannt, eine Art Tambourin. Interessant fanden die Besucher auch die Saiteninstrumente, darunter die zweiseitige Langhalslaute „Dambura“, die „Sargija“ mit drei oder doppelchörigen Saiten, die bauchförmige „Saz“ mit langem Hals aus Kurdistan, der Türkei und Persien, die mit Ziegenhaut bespannte „Rabbabah“ als Streichinstrument, die arabische Zither „Kannon“ (Qanun) und das Blasinstrument „Mesmar“.

An Stellwänden hatten die Schüler ihr Motto „Wir geben uns ein Gesicht“ in Form von Steckbriefen umgesetzt. Individuelle Portraits, aufgenommen von ihren Mitschülern in der Projektwoche, ergänzten die Statements zu Herkunft und Klasse, zu Hobbys und ihren Zielen im neuen Heimatland Deutschland. Daneben beschäftigten sich Schüler auch mit ihrem Steckenpferd, dem Fußball, und fertigten Plakate mit den Fußballprofis aus ihren Herkunftsländern an.

Ansteckend und unüberhörbar war das Thema Tanz. So formierte sich die Gruppe spontan zu Musikbeispielen von Hochzeitstänzen, kurdischen Tänzen oder orientalischem Bauchtanz, improvisierte bis in die Abendstunden hinein und lud auch die Besucher zum Mitmachen ein. (ZMM)